Montag, 29. September 2014

Gorillas



Eiki hatte letztens beim Fitnesstraining ein besonderes Vergnügen. Neben ihr am Gerät ein Mann, geschätzt Ende 60, der sich ziemlich verausgabte. Bereits nach wenigen Minuten war um ihn herum ein Schweißsee, der – sagen wir einmal vorsichtig – nicht nach Rosen duftete.

Grundsätzlich ja noch nicht ereignisreich, wäre da nicht bei jeder Durchführung der Übung folgendes Geräusch aus seinem Mund gekommen: HHHGNNNUUUUAAAAAAAHHHHH!

Ja, bei jeder Übung.
HHHGNUUUUAAAAHHH!
Egal wie anstrengend die Übung gerade war.
HHHHGGGGGNUUUUAAAAH!
Egal welche Wiederholung es schon war.
HHHHGGGNUUUUUAAAAHHH!
Egal wie viele Leute bereits etwas verstört hinüber blickten. 
HHHHGGNNUUUUAAAAH!
Und das in einer Lautstärke, wo man sich nicht mehr ganz sicher ist, ob man Besitzer einer Jahreskarte fürs Fitnesscenter oder doch für den Schönbrunner Tiergarten ist.
HGNUUUUUUUAAAAH!
Ich wiederhole: Schönbrunner Tiergarten.
HHHHGNNNUUUUAAAH!


Bestimmt ist das ja für die meisten Fitnesscenterbesucher kein unbekanntes Phänomen. Einige Fragen darf man sich dann aber trotzdem stellen.

Warum muss man andere krampfhaft mit Urgeräuschen zwangsbeglücken?
Ist das normale halbwegs lautlose Ausatmen nur manchen Menschen vorbehalten?
Würde es Sinn machen, auf den Bildschirmen in Fitnesscentern motivierende Affenvideos zu zeigen? Oder soll man gar eigene Affenmitgliedschaften oder Affentrainingstage anstreben?
Wann folgt die Universum Sendung zu „Affen im Fitnesscenter“?
Und wenns schon ein eigenes Lady Fitness gibt, warum nicht auch ein Monkey Fitness?

HHHHGGGNNNUUUUAAAH!

© Eiki