Montag, 23. September 2013

Reserviert.

Das telefonische Reservieren eines Tischs in einem Lokal ist nicht zwingend ein Kinderspiel. Das zeigt sich unter anderem in meiner persönlichen Erfolgsquote. Eigentlich ist es sogar eher schon die Ausnahme, wenn ein Tisch dann wirklich auf „Eichberger“ reserviert ist. Schilder mit „Eichinger“, „Eichelburg“, „Eichhaus“ oder sogar „Eisbär“ beweisen dies gekonnt.

Aber auch andere Leute können von Ereignissen mit ähnlicher Dramatik berichten. Eine Freundin versuchte zuletzt einen Tisch auf „Schramek“ zu reservieren. Am Tisch fanden wir schließlich ein Schild mit „Irgendwas mit Sch“ vor. Auch nett.

Besonders angetan hat es mir aber die folgende Reservierung:

Herr Rapf (ruft Restaurant an): „Guten Tag, Rapf mein Name. Ich würde gerne einen Tisch für Freitag reservieren.“
Kellner: „Für Freitag ham Sie gsagt? Jo, do is no wos frei! Geht si aus.“
Herr Rapf: „Sehr gut. Vier Personen auf „Rapf“. Richard Anton Paula Friedrich.“
Kellner: „Na, die Vornamen brauch i ned!“


© Eiki

Montag, 16. September 2013

Rendezvous beim Würschtelstand

So mancher Würschtelstand-Besitzer könnte mit seinen Erlebnissen ein Kabarett schreiben. Und das vermutlich täglich.

Folgendes Szenario: Vergangenes Wochenende – Eiki steht spätabends beim Würschtelstand um sich vorm Heimfahren noch kulinarisch zu versorgen. Neben ihr steht eine Gruppe von vier Girlies.

Girlie 1: „Oida was soll ich eeeesseeeeen?“
Girlie 2 (macht sie nach): „I waaaaß neeeeed.“
Girlie 1: „Gusch.“

Girlies lachen.

Girlie 3: „I waaß a ned, wos i essen soi! I will ned scho wieda Hotdog… das kann i scho nimma sehn.”
Girlie 1: „Ja ich ebn auch nicht, ich ess fix kein Hotdog. Aba was sonst? Nudeln?“
Girlie 2: „Naa! Nimm da das nicht, meine Cousine hat letztens ins Krankenhaus müssen wegen Asiaten-Fressen, ich sags da…“
Girlie 1+3 (erschrocken): „Waaas eeecht?“
Girlie 2: „Ja, voll… De hod ned guad ausgschaut. Fressts das nicht herst!“

Girlie 4 (schaltet sich ins Geschehen ein): „Aber fix auch kein Kebap, oida!  Ich war letztens so in erste Bezirk..“ (kleine grammatikalische Schwächen seien ihr verziehen) „…und da is so der Würschtelstand bei Oper, weißt eh. So gegenüber der…“

Girlie 1-3 nicken.

Girlie 4: „Na und weißt eh, ich war so dort und kauf mir Kebap mit Hendl. Und dann hab ich auf einmal gsehn, dass die da die Haut vom Hendl noch oben haben… Ich hab so gspieben…“
Girlie 2 (aufmunternd): „Na oida!“

Girlie 1: „Okay, ich ess fix kein Kebap. Sonst bröckel ich auch in Ubahn nachha.“
Girlie 3: „Und was ess ma dann?“
Girlie 1: „Oida ich nehm wieda Hotdog, herst. Mir is wurscht. Friss i zwor scho zum zehnten Mal jetzan, aba besser als wie hingspieben in Ubahn!“

Wo sie Recht hat…

© Eiki

Samstag, 7. September 2013

(b)renna tuat's!


Vergangenen Donnerstag war mir die Teilnahme am Businessrun vergönnt.

Bereits beim Betreten des Areals waren die 25.600 Teilnehmer (exkl. Support-/Anfeuerung-/Ich-fotografier-jeden-Schaas-Mitmenschen) unverkennbar. Rasch sollte ich erkennen, dass das Schwierigste am Lauf nicht die wirklich sehr gemütliche 4,1km-Distanz war. Vorerst hieß es nämlich überhaupt bis zum Start zu überleben.

Wer immer schon ein Sardinenbüchsen-Feeling der besonderen Art erleben wollte, dem empfehle ich den Aufenthalt im Startbereich des Businessruns. Hier bekommen sogar ruhige Gemüter die ersten Klaustrophobie-Schweißperlen auf der Stirn.

Während man 30min eingepfercht darauf wartet, dass der eigene Startblock auch irgendwann starten darf, gibt es viele Phänomene zu beobachten. So durfte ich mich an einem Team bereits vor dem Start verschweißelter Herren erfreuen, welche mir regelmäßig herumhüpfend die Zehen vernichteten.

Doch nicht nur für olfaktorischen Hochgenuss ist gesorgt! Um dem Teambuilding den letzten Schliff zu verleihen hatten die meisten Firmen nämlich mehr oder weniger originelle T-Shirts mit Firmenlogo und kreativen Sprüchen wie „(b)renna tuat’s!“ für ihre Läufer bedrucken lassen.  Und wer steht nicht gern umringt von 25.559 kreativen Leiberln im Startbereich und erfreut sich seines Lebens?

Schräg vor mir war dann noch ein Team des österreichischen Bundesheeres, welche topmotiviert die Lautsprecherdurchsage „Bitte nicht über die Absperrung klettern! Sie kommen alle zum Start!“ ignorierten. Doch auch sonst zeigte sich, dass erwachsene Menschen nicht zwingend fähig sind, sich in einer Warteschlange normal einzuordnen und lieber wie Kleinkinder über Absperrungen klettern, um 4min früher starten zu können.

Irgendwann kam dann doch die Erlösung: ich durfte endlich starten. Da waren die boxenden Ellbogen von übermotivierten Vorbeiläufern und der Seitenhieb eines überholenden Mannes, der mich etwas ins Gebüsch beförderte, dann eine wahre Wohltat.

Oder wie mir sein T-Shirt mitteilte: „wonn’s laaft, donn laaft‘s.“

© Eiki

Montag, 2. September 2013

Öffi-Unterhaltungen 8

Fr, 07.06. 15:27 Uhr – Eiki im 13A

Zwei Männer mittleren Alters steigen ein und nehmen einer direkt neben Eiki und einer gegenüber von Eiki Platz.  
Mann 1 (neben Eiki): „Und donn hot’s ma des hinige Sakko kauft! I man schau da des amoi on!“
Mann 2 (lacht): „Geh des geht doch eh! Dunkelrot – des is jetzt in Mode!“
Mann 1: „Jo, owa du waaßt jo des Beste ned!“

Mann 1 beginnt sich das Sakko auszuziehen. Leider schafft er es nicht im Sitzen, wurschtelt wild herum und lehnt sich quer über Eiki. Eiki weicht leicht Richtung Fenster um einen Kinnhaken zu vermeiden.

Mann 1: „Tschuidigen’S! Aus dem Müllsackl kumt jo ka Sau ausse..“

Er wurschtelt weiter.

Mann 1 (hat es endlich geschafft): „Do, schau da den Scheißdreck do innen an!“ (deutet auf den Innenstoff des Sakkos, der aus lauter Pferden mit Reitern besteht) „I sogs da, schick nie a Frau eikaufen. I sog i brauch a neiches Sakko für de Orbeit und sie bringt ma den Schaas… I man, bin i a Dressurreiter, oda wos? Mei anziger Kontakt mit Pferdn is in da Lewakaassemml. Oba des is a scheena Kontakt.“


Mo, 25.06. 19:27 Uhr – Eiki in der U3

Älterer Herr sitzt in einem Viererabteil und betrachtet sich ständig in der Fensterscheibe. Junge Frau steigt ein und nimmt neben ihm Platz. Mann fummelt sich an der Nase herum und schaut wieder in die Fensterscheibe.
Plötzlich wendet er sich der jungen Dame zu und deutet auf seine Nase: „Entschuldigung, hab ich da ein Wimmerl?“


Sa, 29.06. 10:34 Uhr – Eiki im 52er

Eiki steht direkt neben einer jener Großfamilien, bei der sich alle irgendwie ähnlich schauen – in diesem Fall auf dubiose Art und Weise sogar Mutter und Vater.
Tochter Nr. 4 hat die Hundeleine in der Hand. Am anderen Ende ein riesiges Pelzknäuel, aus dem eine Zunge heraushechelt. Plötzlich macht die Straßenbahn einen Ruck und der Hund reißt sich los und läuft nach hinten.

Tochter Nr. 4: „NEIIIN! GUUUUCKIIIII! KOMM ZURÜCK!!!“
Dem Hund ist das herzlich wurscht.
Mutter: „GUUUUCKI!!!!!“
Vater: „GUUUCKI DU HUNDSVIECH!“
Dem Hund ist auch das herzlich wurscht.

Tochter Nr. 1: „BUUUURGENLAAAAND!!!“
Hund dreht abrupt um und kommt zurück. Das Rätsel konnte bis jetzt nicht geklärt werden.


© Eiki