Mittwoch, 22. Mai 2013

Brauchst ned schaun.

Wer die Mittagspause für einen Spaziergang im Wienerbergpark nützt, kennt vielleicht diesen sympathischen Zeitgenossen.

Mann, Mitte 40, rennt mit laut aufgedrehtem Radio im Park herum und beleidigt Menschen, derzeit mit nacktem Oberkörper und Bowling-Kugelbauch.

Hier die Beobachtungen von vergangener Woche.

Mann (nähert sich singend aus der Entfernung): „Shalalalaaaaaaa! SHALALALALALALAAALAAAAAA!“
Alte Frau schaut ihn beim Vorbeigehen verwirrt an.
Mann: „Brauchst ned schaun, der Astralkörper is ned zum Hoben.“


Junge Frau mit Hund kommt vorbei.
Mann: „De Hundsviecher gehngan ma a wohi.“
Frau schaut ihn an.
Mann: „Brauchst ned schaun, der Astralkörper is ned zum Hoben.“

Zwei Businessmen überholen ihn plaudernd.
Mann (wendet sich ihnen zu): „Brauchts ned ablenken. Des is nur der Neid.“
Einer dreht sich verwundert um und schaut ihn an.
Mann: „Brauchst ned schaun, der Astralkörper is ned zum Hoben.“
Businessman schüttelt den Kopf und geht weiter.
Mann: „Des is der Neid.“


Frau auf Parkbank beobachtet das Geschehen seit einiger Zeit und sieht den Mann bedrohlich näher kommen. Betont pseudo-interessiert wendet sie sich ihrer Zeitschrift zu.
Mann: „Pupperl!“
Frau liest weiter.
Mann: „Pupperl, jetzt schau hoid wenigstens her!“
Frau schaut kurz auf.
Mann: „Brauchst ned schaun, der Astralkörper is ned zum Hoben.“


Älterer Herr – sitzt eine Parkbank weiter : „Des is a Trottl.“
Mann wird auf ihn aufmerksam und kommt auf ihn zu.
Mann: „Brauchst ned schaun, …“
Älterer Herr (deutet auf seine Wampe): „Hob i selber.. Brauch i ned.“
Mann: „Brauchst trotzdem ned schaun. Den Neid siech i!“
Älterer Herr: „Geh beruhig di!“
Mann: „Des is der Neid. Der Neid is wos Grindiges.“


Fürwahr.
© Eiki