Montag, 25. Februar 2013

Öffi-Unterhaltungen 5


Der Februar war wieder ein spannender Monat – vor allem was verhaltens- und verbalkreative Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln betrifft.


Mo, 04.02. 19:35 Uhr – Eiki in der U3

Frau steigt ein und schreitet majestätisch mit einer Flasche Inländer Rum durch die Straßenbahn.
Plötzlich schreit sie: „MOHAMMED HAT ALLES ERSCHAFFEN! Berge, Täler, ….“ (blickt sich um und sieht alten Mann, geht hin und schreit ihm ins Ohr“ „SOLDATEN!!! DEMOKRATIE!!! “
Alter Mann: „Na he! Hom’s da ins Hirn gschissn?“
Frau: „Mohammed kennt die Antwort.“

Ich glaub nicht nur er, aber gut…


Fr, 08.02. 11:42 Uhr – Eiki im 1er

Mutmaßlicher Student mit Batman Jacke steigt ein und nimmt gegenüber von Eiki Platz.
Student tut so als würde er eine Fahrradglocke betätigen: „BRIMM BRIMMMM!“
Eiki blickt verwirrt hinüber und zückt in weiser Voraussicht bereits das Unfasslich-Notizbuch.
Student: „NANANANANAANANNAA BATMAAAAN!“
Alte Frau zu Sitznachbar: „Des is a Gspritzter.“
Student wendet sich ihr zu: „Sie brauchen nicht danke sagen.“
Alte Frau: „Des hob i ned vor.“
Student: „Batman wird Sie nicht beschützen, wenn es so weit ist.“
Alte Frau: „Wonn olle so daneben san, stirb i eh lieber.“


So, 10.12. 01:42 Uhr – Eiki in der U2

Nächtliche Heimfahrt von einem Lokal. Dame mittleren Alters begutachtet Rücken und Hintern eines jungen Mannes.
Dame: „Ned übel. Den schau i ma jetzt von vurn on.“
(Mann weiterhin abgewandt)
Dame: „Herst du! Schau mi amoi on.“
(Mann schaut irritiert zu ihr)
Dame: „No schauuu!!! Bist eh fesch.“
(Mann schaut verwirrt)
Dame: „Kum. Leg ma uns do am Tisch.“
Mann (berechtigterweise): „Welcher Tisch?“
Dame: „Lass deine Fantasie spielen! Ich bin ein Einhorn!“

Es hat mir noch nie so leidgetan, gerade jetzt aussteigen zu müssen…


Di, 19.02. 09:14 Uhr – Eiki im 13A


Mann mit violettem Schal steigt vorne im Bus ein und schreit zur Begrüßung: „AUSTRIIIIAAA WIIIEN!“
Von hinten tönt es: „RAPID!“
Mann: „So. Und der kriagt jetzt ane.“


© Eiki

Montag, 18. Februar 2013

Wer's klaubt, wird grantig.


Bestimmt ist euch das auch schon mal passiert: Man zahlt beim Bäcker, an der Bar in einem Lokal oder bei der Kassa in der Kantine und bekommt Münzen als Wechselgeld. Diese werden einem aber nicht in die aufgehaltene Hand gegeben, sondern auf die Kassenfläche oder den Tresen hingelegt. 

Die Folge? Man kletzelt mühselig die Münzerln einzeln zusammen und nervt die Nachfolgenden durch Blockieren des Kassenbereichs.  Im besten Fall hat man in einer Hand auch noch die Einkäufe oder Getränke, das Geldbörsel unterm Kinn eingeklemmt und im Mund die Kundenkarte. All das beschleunigt den Aufklaub-Prozess immens... 

Bei meinem Bäcker beobachte ich dieses Herum-Wurschtel-Spektakel fast täglich. Besonders Männer mit dickeren Fingern sehen sich regelrecht vor anatomische Herausforderungen gestellt. Schweißausbruch inklusive.

Die Frage, die sich mir stellt: Warum ist das eigentlich überhaupt notwendig? Warum bekommt man die Münzen nicht direkt in die – oftmals schon mit extra liebem Blick hoffnungsvoll – aufgehaltene Hand?

Wenn es der Bedienung nur darum geht, die fremde Hand nicht zu berühren… Nun ja, zum Teil voll verständlich. Aber nachdem die Bedienung ohnehin Geld angreift, das vor Bakterien und Dreck nur so strotzt, können die fremden Hände ja wirklich kein Problem mehr sein.

Besonders ansprechend wird das Ganze übrigens, wenn die Bedienung Einmal-Handschuhe trägt und mit diesen die Waren und auch noch das Geld angreift. Lecker. 

Fürs Münzen-gleich-in-die-Hand-Zurückgeben reicht‘s dann aber doch noch nicht…


© Eiki
 

Montag, 11. Februar 2013

Schiiifoooan!

Schon von Wolfgang Ambros besungen und dank WM noch mehr als sonst in aller Munde: Österreich fährt Schi.

Allerdings leider nicht wie erwartet, was Zeitungsüberschriften erkennen lassen:

 „Überraschungssiegerin bei ÖSV-Debakel“
„ÖSV geht erneut leer aus“
„Debakel für ÖSV-Damen“
„Österreicher in der Abfahrt nur Fußvolk“



Kann es wirklich wahr sein, dass es Österreichs größte Sorge ist, dass der ÖSV bei der WM bisher kaum Medaillen gemacht hat?

Ich mein, ich mag Schifahren und freue mich auch, wenn Österreicher gute Leistungen erbringen, aber „Der ÖSV in der Krise“???

Hallooo? Nur wenn‘s einmal zu wenig Medaillen regnet? Was sollen unsere Fußballer sagen?

Etwas für die Kategorie „First World Problems“.

Ich warte ja nur noch darauf, dass es hierzu eine ZIB-Sondersendung gibt.

Obwohl: Wirklich schlimm find‘ ich ja die vor jedem Rennen stattfindende Fahrt mit der Helmkamera! Vorm Damen-Kombi-Slalom war’s besonders arg... Zuseher mit schwachem Magen greifen hier vor lauter Herum-Wackeln erstmals zum Kübel. Da ist der Ausgang des Rennens echt Nebensache.

Oder mit den Worten von Klaus Kröll im letzten Kurier-Interview: „Das muss ich jetzt runterwürgen“…

© Eiki

Dienstag, 5. Februar 2013

Wien piept anders


Um einer Freundin aus der Schweiz Wien von der schönen und weniger der unfasslichen Seite zu zeigen, befand ich mich am Wochenende häufig im ersten Bezirk.

Perfektes Timing, denn sie kam in den Genuss sowohl die Demonstrationen inkl. Straßensperren anlässlich des Akademiker-Balls zu sehen und wurde im Zuge dessen knapp von einer Bierdose verfehlt. Am Heimweg wurden wir von zwei Sandlern angesprochen (für mich ja nichts Neues). Zum Drüberstreuen schüttete sie in einem Lokal dann noch ein Mann mit Cola-Rot an. Wien ist eben anders.

Dass aber nicht nur Wien anders ist, bewies uns eine junge Amerikanerin, die mit ihrer Reisegruppe in einem Wiener Kaffeehaus am Nebentisch saß.

Reiseleiterin: „So, are there any more questions regarding our tour or anything else?”
Amerikanerin: „Yeah, I have one… What is this beeping at traffic lights all about?”
Reiseleiterin: „Good question! Well in Austria this is the signal for blind persons! With the beeping they know when to cross a street.”

Amerikanerin nickt und trinkt nachdenklich ihren Kaffee. Fünf Minuten später meldet sie sich wieder zu Wort.

„It is so strange… In the US blind persons aren’t allowed to drive cars!“

Unfasslich.

© Eiki