Montag, 28. Januar 2013

Best Friend of Merkur


Wer die Kundenkarte eines Supermarkts besitzt kommt hin und wieder in den Genuss am Kassabon einen super tollen Gutschein zu finden. So auch ich. Super toll.

Super toll vor allem deshalb, weil es sich jedesmal um Dinge handelt, die ich weder in der Vergangenheit  gekauft habe, noch jemals kaufen würde.

Beispielhaft hier meine vergangenen 10 Gutscheine:

1 – Leberpastete (Uuuaaaaäääh.)
2 – Hundefutter (Ich habe keinen Hund.)
3 – Joghurt (Es gibt nichts, was ich mehr hasse.)
4 – Babynahrung (Weiß ich da was nicht?)
5 – Babymilch (Weiß ich da wirklich was nicht???)
6 – Tomaten (Nagut, das hasse ich dann wohl doch noch eine Spur mehr als Joghurt)
7 – Magerjoghurt (Netter Versuch nach den Tomaten…)
8 – Gesundheitsschlapfen (Oida Fuchs.)
9 – Katzenfutter (NEIN! Ich besitze auch keine Katze…)
10 – 15%  auf alle Joghurtdrinks (Was möchte man mir mitteilen???)


Liebes Friend of Merkur – Team!
Ich gehe seit über 10 Jahren zu euch einkaufen.
Ich bin fleißigster Benutzer der Kundenkarte.
Ihr habt alle meine Daten.
Ihr wisst, was ich so kaufe.
Wäre es vielleicht möglich, mir Gutscheine für Dinge zu schenken, die ich brauchen kann?
Bussi
Eiki

PS: Ich mag Schokolade.

© Eiki

Montag, 21. Januar 2013

Menschen 16 - Schnee-Autofahrer


Sobald die erste Schneeflocke fällt, bricht das große Chaos auf den Straßen aus. Mir kommt aber vor, in Wien sind alle besonders daneben…

Kategorie 1 – Die Schleicher
Vorsichtig und etwas langsamer als sonst zu fahren ist ja an und für sich eine sinnvolle Lösung bei Schneelage. „Schleicher“ haben aber das Gefühl, bei Schneelage auf Schritttempo reduzieren zu müssen. Mit packenden 10km/h rollen sie am Gürtel dahin und am Ring hat man das Gefühl überhaupt einem Traktor nachzufahren. Schleicher biegen auch so langsam um die Kurve, dass man aussteigen und anschieben möchte. Genau das sollte man aber unterlassen, denn jede Ablenkung macht es noch schlimmer. So wartete ich zuletzt hinter einem Schleicher, den gerade ein Rettungsauto passiert hatte, 30 Sekunden lang, bis er sich wieder gesammelt hatte und weiterfahren konnte.

Kategorie 2 – Need for Speed - Sieger
Das genaue Gegenteil der Schleicher sind die „Need for Speed – Sieger“. Für sie sind Schneefahrbahnen wie Spielplätze. Und wenn Driften schon mal wetterbedingt geht, dann muss das ausgenutzt werden! Deshalb drängeln sie auch selbstbewusst in jede Lücke um im Stau zwei Plätze weiter vorne zu stehen. Die Sinnhaftigkeit sei in Frage gestellt. Außerdem gasen sie bei jeder Gelegenheit auf 80km/h an und schleifen sich dann vor der Ampel mit einer Notbremsung ein, dass Fußgänger erschrocken zur Seite springen.

Kategorie 3 – Panik-Fahrer
Wer glaubt, diese beiden Kategorien wären schon schlimm, der kennt „Panik-Fahrer“ nicht. Nach dem Motto „Wann wird es passieren?“ erwarten Panik-Fahrer nämlich schon beim Einsteigen ins Fahrzeug den ersten Schnee-bedingten Unfall. Noch nicht geräumte Straßen sorgen bei Ihnen für Schweißperlen dritten Grades. Jeder Verkehrsteilnehmer wird panisch angestarrt, um rechtzeitig allen Gefahren aus dem Weg fahren zu können. Rettungsautos lösen aufgeregtes Herumfahren aus und Radfahrer sorgen sogar für die kurzfristige Änderung der Fahrtroute. Doch: Welche Gefahren lauern um die nächste Straßenecke?

Und genau diese drei Kategorien sorgen dann dafür, dass man bei Schneelage plötzlich über eine Stunde länger in die Arbeit braucht. Dabei wäre es doch so einfach…

© Eiki

Montag, 7. Januar 2013

Kundenorientierung 2.0


Freitag, 16:25h, Westbahnhof. A1-Shop. Zwei Schalter. Zwei Betreuer. Nur eine Kundin à meine Chance. Oder so.

Geschlagene 7min 35sek warte ich am freien Schalter darauf, dass sich der freie Betreuer meiner erbarmt.  Er führt nämlich lieber Privatgespräche am Handy. Irgendwas soll er am nächsten Tag noch bei einem Freund abholen. Das muss natürlich in aller Ausführlichkeit besprochen werden. Und zwar auch genau in dem Moment. 

Nachdem er sich endlich dafür entschieden hat, doch lieber seiner Arbeit nachzugehen, begrüßt er mich mit „So… hallo, wie konn i da helfen?“. Etwas perplex über die Herzlichkeit und das Du-Wort erkläre ich also meinem neuen Best Friend mein Anliegen.

Das führt allerdings nur dazu, dass er 5min verärgert am PC herum tippt. Meine Zwischenfragen werden gekonnt ignoriert. Kurzfristig beginne ich zu überlegen, ob ich die eben für den Geburtstag einer Freundin gekaufte Asti-Flasche nicht doch gleich jetzt zur Beruhigung anreißen soll.

Nach einigen Schnaufern und Kopfschütteln meldet er sich fröhlich zurück. „Das System geht ned. Ich kann dir ned helfen.“ Aha. 

Eine andere Frage meinerseits, welche sich zweifellos ohne PC beantworten ließe, beantwortet er hilfsbereit mit „Ruf einfach selbst bei der Hotline an“. Gut, dann tschüss. 

Freitag, 16:52h. Westbahnhof. 27min Lebenszeit verschwendet. 

Einfach A1.

© Eiki