Dienstag, 31. Juli 2012

Müll Management für Fortgeschrittene


Immer wieder erfreue ich mich in der U-Bahn an geistreichen Unterhaltungen. Besondere Sympathie erntete vergangenes Wochenende ein Mann um die dreißig, der ein leeres Zigarettenpackerl einfach in der U-Bahn am Boden warf. Es ergab sich ein Gespräch.

Eiki: „Schade, dass Sie das Packerl nicht in einen Mistkübel werfen…“
Mann: „Siehst irgendwo an Mistkübel, oida?“
Eiki: „Nein, (oida), aber draußen am Bahnsteig warten sogar mehrere!“
Mann: „Ja, aba schau, ich mach das nur, damit die Leute, die da putzen, Arbeit haben. Die ham ja sonst den ganzen Tag nichts zu tun.“
Eiki: „Gute Einstellung. Deinem Argument zufolge müsste man auch Leute umbringen, damit die Polizei immer was zu tun hat.“

Nach zwei weiteren Minuten der Diskussion („Na, herst, du verstehst es nicht. Das MUSS man machen! Ich arbeit‘ auch hier als Reinigungskraft. Ich weiß, dass wir sonst nichts hackeln…“) wandte ich mich schließlich ab, da kein Argument zu fruchten schien. 

Nachdem der werte Herr weitere fünf Minuten auf mich eingeredet hatte (Best of: „Du sagst deine Argumente, oida, aber verstehen tu ich sie nicht!“) begann ich teilnahmslos aus dem Fenster in den schwarzen U-Bahn-Schacht zu starren. Dies hielt ihn leider nicht davon ab weiter zu sprechen. „Wenn du’s mir genau erklärst, dann kann ich endlich checken, was dich stört!“ (Stimmt, war ja noch nicht eindeutig genug…) 

Schließlich musste er (leider) aussteigen. Kurz vorm Ausgang wandte er sich noch einmal mir zu: „Herst oida, diese Diskussion hast du gewonnen.“

Dass das Zigarettenpackerl am Boden liegen blieb schmälerte meinen Erfolg allerdings etwas. Vermutlich werde ich nie verstehen, was die Menschheit daran hindert, ihren Müll einfach in einen Mistkübel zu befördern…

© Eiki

Mittwoch, 25. Juli 2012

Baba und foi ned! - Teil 1

Jeder der schon einmal bei Verabschiedungen anderer Menschen mitgehört hat, dem wird die eine oder andere interessante Wortmeldung nicht entgangen sein. Um meine persönlichen Highlights zu schildern, starte ich hiermit eine neue Serie zum Thema.

Bei der spätabendlichen Rückkehr von einer Veranstaltung trennten sich direkt hinter mir die Wege dieser zwei jungen Damen. Es geht doch nichts über eine positive Lebenseinstellung.



© Eiki

Montag, 16. Juli 2012

"Gib Gummi" mal anders


Folgende Situation möchte ich niemandem vorenthalten:

Bei einem nächtlichen Lokalbesuch verfolgte der Veranstalter – wie in Wien sehr häufig – die Taktik „wie viele Personen passen übereinandergestapelt in meinen Club?“. Mit aller Kraft versuchte ich, mich durch die Massen durchzuwurschteln. Äußerst erfolgreich:

Als bekennender Verletzungs-Magnet (selbst Betreten von Räumen ohne Detonation am Türstock nur in Ausnahmesituationen möglich) gelang es mir binnen weniger Minuten, mir an einer Glasscherbe die große Zehe aufzuschneiden.

Vor meinem inneren Auge spielten sich bereits Amputations-Szenarien ab. Rasch suchte ich einen Sitzplatz um die Wunde zu begutachten. Erleichtert stellte ich fest, dass ich heute keine Zehe mehr verlieren würde und lehnte mich entspannt zurück. Leider war die Entspannung nur von kurzer Dauer, steuerte mich doch ein fremdes Männchen (M) an.

M: „He, soll ich dir die Füße massieren?“
Eiki: (gerade noch erleichtert über die ausbleibende Amputation, jetzt schon wieder verwirrt) „Öhm… danke, vorerst kein Bedarf.“
M: (blickt auf die Füße herab) „Sexy Legs, oida!“
Eiki: (das „oida“ ignorierend) „Vielen Dank. Jetzt grad aber weniger sexy mit aufgeschnittener Zehe…“
M: (plötzlich in seinem Element) „Soll ich Erste Hilfe leisten?“
Eiki: (sieht sich schon am Boden beatmet werden) „Glaub es geht auch so.“
M: „He! Ich war beim Roten Kreuz und weiß, was man da machen muss. Ich kann dir meinen Kaugummi draufpicken! Das desinfisssziert.“

(Anm.: die Autorin nahm das verlockende Angebot nicht an)

Mehrere Fragen tun sich spontan auf:

  • Wie viele Bakterien sind eigentlich so auf einem gekauten Kaugummi?
  • Was genau lernt man beim Roten Kreuz?
  • Welche Anwendung hat Kaugummi in der Medizin? (Spontane Ideen: gerissene Bänder einfach erneuern? Hubba-Bubba als Ersatz fürs Gaumenzapferl?)
  • Und bitte warum können 60% der Bevölkerung das Wort „desinfizieren“ nicht korrekt aussprechen?

© Eiki

Dienstag, 3. Juli 2012

Falter-Folter

Als bekennende Insekten- und Spinnen-Verabscheuerin habe ich dieser Tage nicht nur mit unmenschlicher Hitze sondern auch laufend neuen Viechern in meinen vier Wänden zu kämpfen.

Ob Fliegengitter, zugezogener Vorhang oder gar geschlossenes Fenster – irgendein Vieh begrüßt mich dann doch wieder fröhlich auf der Couch…

Falls jemand das Bedürfnis haben sollte, mein persönlicher Kammerjäger zu werden: Ja. Dringend. Bussi.

Ansonsten verfolge ich weiterhin meine… nun ja… fragwürdige Taktik.



© Eiki