Freitag, 10. Februar 2012

Deppate hom's sche worm

Wie bereits angekündigt, möchte ich Ihnen meine dubiosesten Erlebnisse der vergangenen Wochen nicht vorenthalten. Weiter geht’s: 

Situation 2: Wer die Lüftung nicht ehrt, ist den Sommer nicht wert

Zwecks mittäglicher Nahrungsversorgung eilte ich gerade im Billa im Business Park am Wienerberg vollbepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner machen (Bin ich die einzige, die bei diesem Satz immer an die Zott Joghurtwerbung im Fernsehen denken muss?) zur Kassa um bald der Nahrungsaufnahme frönen zu können. 

Nach einer kurzen Warteschlangen-Analyse (Vermeidung von Irren und Mitteilungsbedürftigen) erkannte ich, dass es heute wohl an jeder Kassa recht schnell gehen würde und stellte mich naiv an der nahegelegensten an. Schon Sekunden später wurde ich für dafür bestraft. Der Mann vor mir - wohlgemerkt nur angestellt mit zwei Bier-Dosen irgendeiner Sandler-Marke, wobei es sich bei ihm eindeutig um keinen Sandler handelte – drehte sich um und begann unzusammenhängende Worte in meine Richtung zu brabbeln. Hochkonzentriert stirnrunzelnd versuchte ich irgendetwas zu verstehen, gleichzeitig aber auch kein näheres Interesse zu bekunden um nicht in ein tiefgreifendes Gespräch verwickelt zu werden. 

Nach schier endlosem Warten war er bei der Kassa dran und bezahlte die beiden Bierdosen – ja! – in einzelnen Cent-Münzen.
Anmerkung 1: er musste dafür freilich erst sein komplettes Geldbörsel ausleeren und dann zögerlich die notwendigen Münzen zusammenschieben und zweimal nachzählen
Anmerkung 2: ich bin der ungeduldigste Mensch, den ich kenne
Anmerkung 3: wer erkennt den Problembereich?

Gefühlte 4 Jahre später ging ich endlich schnaubend Richtung Ausgang aus dem Business Park. Doch wen erblickte ich da bei der automatischen Schiebetür? Richtig! Den Dillo von vorhin!

Ich hätte nicht gedacht, dass er seine Leistung von der Kassa noch übertrumpfen könnte, wurde aber eines Besseren belehrt: Er stand nämlich vor dem neben der automatischen Schiebetür beim Eingang befindlichen Lüftungsgebläse und suhlte sich mit wie Flügel aufgehaltener Jacke an der dort entströmenden warmen Luft. 

Erschrocken blieb ich wieder mal wie angewurzelt stehen (die Erstarrungstaktik liegt mir) und hörte nur seine Worte: „Des is guuuuaad. Aaaaahhh herrlich. Soooooo guuuuaaad!“. 

Fassungslos beobachtete ich ihn, wie er sich – mittlerweile biertrinkend – hin und her wandte um die warme Luft am ganzen Körper zu verteilen. Als er begann nun auch an seiner Hose herumzufummeln läuteten bei mir endgültig alle Alarmglocken und ich versuchte ungesehen an ihm vorbeizuschleichen. 

Schritt. „Soooooo guuuuuuaaaaad“ Schritt Schritt „Aaaah, a Wahnsinn!“ Schritt „So schee worm!“ Schritt Schritt „I muas ma no wos ausziagn!“ Schritt Schritt Schritt Schritt Schritt!!!!!!!
Und wieder einmal bleibt mir nur eine Frage: wann wird endlich der mobile Einweg-Zwangswesten-Spender für unterwegs erfunden? 

© Eiki