Donnerstag, 11. August 2011

Verstecken spielen


Jeder Frau ist dieses Wunder geläufig und auch Männer werden sich selbiger Tatsache immer mehr schmerzlich bewusst. Ich spreche von den unendlichen Weiten einiger Taschen, unter Experten ist vorrangig von der Damenhandtasche die Rede.

So ist es beispielsweise keine Seltenheit, dass Frauen unterschiedlichsten Alters minutenlang in der Kälte vor Haustüren verharren müssen, da ihre ungnädige Tasche ihnen das Auffinden des Schlüssels verweigert. Besonders beliebt ist dieses Verhalten von Taschen immer dann, wenn man entweder grad voll bepackt mit den Einkäufen zurückkehrt oder man aufs Klo muss sowie bei Minusgraden. Und da hilft auch kein Schlüsselanhänger!

Doch nicht nur bei Schlüsseln scheint dieses Phänomen zuzutreffen. Die Geldbörse ist direkt bei der Kassa nicht sofort auffindbar, der Knirps erst, wenn man bereits nasse Haare hat. Ja, sogar das Taschentuchpackerl, das man eben erst hinein gegeben hat, ist ab dem ersten herzhaften Niesen nicht mehr zu lokalisieren. Ganz besonders kritisch sind Sonnenbrillen, die immer erst nach Sonnenuntergang aufzutauchen scheinen sowie mit penetrantem Klingelton läutende Handys an öffentlichen Orten.

Dies gilt übrigens auch bei Rucksäcken und Reisetaschen, bei denen hinzu kommt, dass man genau das, was man zu unterst eingepackt hat, am ehesten braucht. Jeder, der wie ich längere Zeit mal aus dem Koffer gelebt hat, kann ein Liedchen davon singen.

So verbringen Frauen unzählige wertvolle Stunden ihres Lebens mit Taschenkramen. Da auch unter den weiblicher angehauchten Herren das Tragen von Taschen aus unerfindlichen Gründen beliebter wird, sehen sich selbige ebenso mit obigen Problemen konfrontiert. Taschen stellen immer mehr also frei nach dem Motto „keine Tasche ist zu klein, um nicht etwas darin zu verlieren“ quasi das Bermuda-Dreieck des kleinen Mannes (der kleinen Frau) dar.

Eins noch. Liebe Handtasche, bitte sei so lieb und gib mir den Autoschlüssel wieder. Ich muss jetzt echt los.

© Eiki