Dienstag, 7. Juni 2011

Blink-Biep


Liebe Leute, ich gebe es zu. Ich war mir wirklich sicher, dass ich nun sämtliche Unpässlichkeiten der Wiener Linien durch hätte. Doch man belehrte mich eines Besseren.

Vor wenigen Wochen durfte ich nämlich erstmals das neue Blink-Licht in den U-Bahn-Waggons kennen lernen. Ab jetzt wird man nämlich mit einem nervenaufreibenden Geräusch und Blinklicht in jeder Station auf das Schließen der Türe aufmerksam gemacht. Bei diesem Licht handelt es sich um ein rot blinkendes Lamperl im Türbereich der Züge, das von einem spätestens ab der dritten Station gewaltfördernden schrillen Biepen unterstützt wird. 

Als ich das erste Mal in einen Lamperl-Waggon einstieg und mich äußerst lässig und doch im Nachhinein betrachtet naiv direkt im Türbereich an die Wand lehnte, zuckte ich beim unvermuteten Blink-Biepen ordentlich zusammen. Mittlerweile kann ich zwar Ruhe bewahren, der Grad an Nervtötung ist allerdings weiterhin sehr hoch. Was hat man sich da nur wieder einfallen lassen? 

Eigentlich bedenklich ist aber, dass es scheinbar notwendig ist, die Menschen noch zusätzlich durch ein derartig nervendes Biep-Geräusch auf das Schließen der Türe aufmerksam zu machen. Scheinbar reichen das meiner Meinung nach relativ eindeutige „Zurückbleiben bitte! Zug fährt ab!“ und die zahlreichen Warnhinweise in den Stationen für den Durchschnitts-Wiener informationstechnisch nicht aus. 

Ich frage mich, ob es wirklich so viele hirnlose U-Bahnnutzer gibt. Aber wenn man bedenkt, dass ja mittlerweile sogar bei einigen Rolltreppen darauf hingewiesen werden muss, den Handlauf nur zum Anhalten und nicht zum Klettern zu benutzen, kann man diese Frage eigentlich nur mit „ja“ beantworten. 

© Eiki