Dienstag, 8. März 2011

Frauentage und -innen

Anlässlich des heute stattfindenden 100. Jubiläums des Frauentages (der Frauentag ist männlich… wie unpassend) möchte ich mich gerne dem schier omnipräsenten Thema Gender Mainstreaming widmen, es polarisiert ja wie kein anderes.

Eigentlich ist es ja pervers extra einen „Frauentag“ zu machen, da dies impliziert, dass die übrigen 364 Tage (in schlechten Jahren sogar 365 Tage) eben KEIN Frauentag ist. Erinnert in gewisser Weise auch an Mutter- oder Vatertag, die ja auch nicht nur einen Tag im Jahr wichtig sein sollten, aber gut. Immerhin kriegen die dann Geschenke zu ihrem Tag, da hat es ja Sinn. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, freilich leuchten mir tiefgründige Frauentag-Motive durchaus ein. Allerdings sollten diese wie ich finde statt am 8.März lieber jeden Tag im Jahr praktiziert werden.

Besonders skurril erscheint es zusätzlich, dass der Frauentag genau auf den Faschingsdienstag fällt, was jegliche Ernsthaftigkeit gänzlich vernichtet. Doch wieder tröstet man mich auf diversen Radiosendern, wo man anlässlich des Frauentages mit der Serie „Wünsch dir deine Schönheits-OP“ begonnen hat. Durch äußerliche Imperfektion stark getroffenen selbstbewusstseinskargen Menschen (aus unerfindlichen Gründen sind sie zumeist weiblich) bietet man hier die Möglichkeit, auf dem Anrufbeantworter eines Schönheitschirurgen das jeweilige optische Leid zu erläutern. Jeden Tag werden dann 3 Suderanten mit einer Schönheits-OP belohnt. Ob die Grenze des guten Geschmackes überschritten wurde, lasse ich hier offen.

Ein weiteres brennendes Thema für mich persönlich ist immer noch die österreichische Nationalhymne. Meinen sonst so aufmerksam gespitzten Öhrchen ist gänzlich entgangen, ob die Hymne nun tatsächlich in „Söhne und Töchter“ umgeändert wurde, oder ob das lediglich ein feministisches Lüftchen war. Ein Schaas im Wald war es aber in jedem Fall. Ich als Frau möchte nämlich sagen, dass mir das sowas von wurscht ist, ob in der Nationalhymne „Söhne UND TÖCHTER“ vorkommt. Mehrwert ziehe ich daraus nicht. Leid tun mir nur irgendwie die Fanatiker, die Gleichberechtigung mit solchen Maßnahmen erreichen wollen und auch noch glauben, dass das was bringt.

Jetzt würde ich gerne noch mit einem altbekannten Vorurteil aufräumen, dass Frauen nicht autofahren geschweige denn einparken können. Tja,… Kann ich aber nicht. Stimmt ja oft wirklich! (Ausnahmen bestätigen die Regel). Am Wochenende durfte ich beispielsweise wieder einem Einparkspektakel beiwohnen, das in seiner Dauer und Spannung an eine Abendvorstellung des Circus Roncalli herantreten kann.
Szenario: kleine Sackgasse, vorbeikommen nicht möglich
Challenge: verkehrt in einen Schrägparker rein
Genießer beginnen bereits beim Wort „verkehrt“ zu schmunzeln. Zur Beruhigung: auch vorwärts hat‘s dann nicht mehr funktioniert und nach 20min wurde die Einparkidee dann gänzlich verworfen. Ich sage bitte überhaupt nicht, dass keine Frau einparken kann. Ich kenne nämlich sehr viele, die das können und zähle mich selbst jetzt mal ganz frech zu den glücklichen. ABER: hin und wieder fällt es mir schon auf, dass wenn jemand derartige Unfähigkeit beim Einparken an den Tag legt, es sich zumeist um eine Frau handelt. Mir gefällt das garnicht, aber ändern kann ich es auch nicht.

Zu guter Letzt sei noch angesprochen, dass Texte, die bei zur Verallgemeinerung verwendeten männlichen Worten auch die weibliche Form beinhalten (bspw. Lehrer und -innen) wie ich finde dadurch sehr unleserlich werden. Nach dem Motto „Gender Mainstreaming geht mir auf die NervInnen“ verwende ich trotz Frauentag weiterhin bei meinen Geschichten nur die männliche Form. Ohne Diskriminierungsabsicht, einfach nur für mehr Leserlichkeit!

Beschwerden bitte an www.salzamt.at.

© Eiki